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Zehn Jahre nach der spanischen Eroberung des Aztekenreiches: Ein Indio, Juan Diego, hat den hartnäckigen Mut, dem spanischen Bischof die Botschaft einer Erscheinung einer überirdischen Frau zu verkünden, die den Bischof zum Bau einer Kirche auf dem heiligen Hügel der alten Indianerreligion auffordere.
Zum Beweis brachte Juan Diego dem Bischof Rosen aus dem Garten, den "La Indita", das Indianermädchen, auf dem kahlen Felsen hatte wachsen lassen. Als er den Mantel mit den gepflückten Rosen ausbreitete, hatte die himmlische Frau ihr Bildnis darin eingeprägt. Dieses Bild der "Jungfrau Maria von Guadalupe" wird heute in einer 1976 errichteten modernen Kathedrale verehrt. Mehrfach übermalt, ist das ursprüngliche Bildnis noch deutlich zu erkennen: Es ist kein Gemälde, bei starker Vergrößerung erkennt man im Auge der Jungfrau das Spiegelbild des Juan Diego. Dunkelhäutig und gekleidet in die Robe aztekischer Könige, wurde die Erscheinung von den ersten Indios noch Tonantzin, so die aztekische Muttergottheit, genannt. Als Madonna von Guadalupe erklärte sie Papst Pius X. zur "Kaiserin Amerikas". Die wichtigste Pilgerreise findet in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember statt: Ein ausgelassenes Fest zu Ehren der Frau, die sich auf die Seite der Eroberten stellte. |
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(c) 2002 Ulrich Sander