Pfingsten: Der kommende Kosmos

 

Das sehnsuchtsvolle Verlangen der Schöpfung wartet darauf, dass Gottes mündige Kinder offenbar werden.
Denn: Der Nichtigkeit ist die Schöpfung unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den der sie unterworfen hat
- auf Hoffnung hin.
Deshalb wird auch sie, die Schöpfung, freigelassen werden aus dem Sklavendasein des Verderbens, um zur Freiheit zu gelangen, der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

Wir wissen ja, dass die ganze Schöpfung allzumal stöhnt und allzumal in Wehen leidet bis zur jetzigen Stunde.
Aber nicht nur sie!
Nein, auch wir!
Die wir die Erstlingsfrucht des Geistes innehaben - auch wir selbst stöhnen zuinnerst, auf die Kindschaft wartend: den Loskauf unseres Leibes.

Denn nur auf Hoffnung hin wurden wir gerettet.
Eine Hoffnung aber, die man erblickt, ist keine Hoffnung. Denn: Was einer erblickt - was hofft er noch? Wenn wir aber erhoffen, was wir nicht erblicken, so warten wir im Ausharren.

So nimmt sich der Geist unserer Schwachheit an.
Denn: Wie wir bitten sollen um das, was uns not tut, das wissen wir nicht. Der Geist selbst jedoch springt für uns ein in wortlosem Seufzen.
Der Erforscher der Herzen aber weiß, was das Sinnen des Geistes ist, weil er wie Gott will einspringt für die Heiligen.
Wir aber wissen, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten zusammenwirkt, denen, die bestimmt und berufen sind.

Denn: Die er zuvor auserkannt, hat er auch im voraus bestimmt
zur Gleichgestalt mit dem Bild seines Sohnes,
damit dieser sei:
Erstgeborener unter vielen Geschwistern.
 

Römerbrief 8,19-29

 




© Ulrich Sander 2002