4. Advent: Der Gott-mit-uns



O Immanuel, Gott mit uns. Du König und Lehrer, du Sehnsucht der Vöker und ihr Retter.
Komm o Herr, und erlöse uns, Herr, unser Gott.

Am vierten Adventssonntag 2001 - und jedes Jahr am 23. Dezember - erinnert die christliche Kirche an die Verheißung der Geburt eines Kindes durch den Propheten Jesaja: "Immanu-El" - Gott ist mit uns.

Im achten Jahrhundert vor Christus warnt der Prophet den Jerusalemer König davor, das Volk aus Angst in die "bedingungslose Solidarität" riskanter militärischer Bündnisse verwickeln zu lassen. Zukunft - nicht aus dem Vertrauen auf das Gelingen militärischen Aktionen, sondern aus einem Leben im Vertrauen auf die Gegenwart Gottes. Als Zeichen dieser Zukunft werde dem König ein Kind geboren, das den Namen "Immanu-El" tragen soll: Gott ist mit uns.
Das Zeichen trat nicht ein, statt dessen verband der König die Sprache des Glaubens mit seinen militärischen Optionen: Hiskija, "Der Ewige ist meine Stärke", wird sein Sohn heißen.
 
"Immanuel", ein Kind als Zeichen einer Zukunft, die aus Gottes Gegenwart kommt - die Worte des Propheten wurden über ihre Zeit hinaus zum Ausdruck einer nicht auslöschbaren Hoffnung. Christen feiern an Weihnachten in der Geburt Jesu die Ankunft des "Immanuel".
Aus einem Fresko von Beato Angelico, Florenz

10 Der Herr sprach noch einmal zu Ahas; er sagte: 11 Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe.12 Ahas antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen.

13 Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müßt ihr auch noch meinen Gott belästigen?14 Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die junge Frau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel geben: Gott mit uns.

Jesaja 7,10-14



© www.ulrichsander.de, Frankfurt am Main 2001