Die Darstellungen der Christgeburt leben von der Symbolik des Dunkels und der Nacht und des aufstrahlenden Lichtes. Sie hat der Maler Geertgen tot Sint-Jans (Gerard de Saint-Jean, 1460-1490) in seinem Gemälde der Christnacht eingefangen.
Er kommt aus seines Vaters Schoß / und wird ein Kindlein klein, / er liegt dort elend, nackt und bloß / in einem Krippelein.
Er äußert sich all seiner Gwalt / wird elend und gering / und nimmt an sich eins Knechts Gestalt / der Schöpfer aller Ding.
Er wechselt mit uns wunderlich / Fleisch und Blut nimmt er an / und gibt uns in seins Vaters Reich / die klare Gottheit dran.
Er wird ein Knecht und ich ein Herr / das mag ein Wechsel sein / Wie könnt es doch sein freundlicher / das herze Jesulein?
Nikolaus Herrmann (1480-1561)
Sören Kierkegaard (1813-1855)
Was trug Maria unter ihrem Herzen? / Kyrie eleison / Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen, / das trug Maria unter ihrem Herzen. / Jesus und Maria.
Da haben die Dornen Rosen getragen / Kyrie eleison / Als das Kindlein durch den Wald getragn / da haben die Dornen Rosen getragn. / Jesus und Maria.
Hessische Volksweise
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin - bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.
Bertolt Brecht
Christian Friedrich Hebbel
In dieser Nacht verließen die Hirten
ihre Arbeitsstellen
und schrien sich in die verkrusteten Ohren
die neuen Parolen
In dieser Nacht
verließen die Füchse die wärmenden Höhlen
und der Löwe wiegte den Kopf
"das ist das Ende
die Revolution"
In dieser Nacht
liefen die Rosen der Erde davon
und fingen das Blühen an im Schnee
Das Röslein, das ich meine, / davon Jesaja sagt, / ist Maria, die Reine, / die uns das Blümlein bracht. / Aus Gottes ewgem Rat / hat sie ein Kind geboren, / welches uns selig macht.
Das Blümelein so kleine, / das duftet uns so süß, / mit seinem hellen Scheine / vertreibts die Finsternis, / wahr Mensch und wahrer Gott, / hilft uns aus allem Leide, / rettet vor Sünd und Tod.
Alles ist durch das Wort geworden,
und ohne das Wort wurde nichts,
was geworden ist.
In ihm war das Leben,
und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis,
und die Finsternis hat es nicht erfaßt.
Das wahre Licht,
das jeden Menschen erleuchtet,
kam in die Welt.
Er war in der Welt,
und die Welt ist durch ihn geworden,
aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,
allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut,
nicht aus dem Willen des Fleisches,
nicht aus dem Willen des Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt,
und wir haben seine Herrlichkeit gesehen,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.
Niemand hat Gott je gesehen.
Der Einzige, der Gott ist
und am Herzen des Vaters ruht,
er hat Kunde gebracht.