Der Online-Adventskalender 2000
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Die Feste des Monats Dezember vereinen in diesem Jahr 2000 Juden, Christen und Muslime, Menschen, die sich auf den Glauben Abrahams, Saras und Hagars berufen. Auch Buddhisten begehen eines ihrer höchsten Feste. Gemeinsam ist ihnen allen die Symbolik des Dunkels und der Nacht und des aufstrahlenden Lichtes.
Der Adventskalender auf diesen Internetseiten möchte für jeden Tag der christlichen Adventszeit eine Anregung aus dem Schatz dieser geistlichen Überlieferungen geben.
- Die Gläubigen der (westlichen) Christenheit bereiten sich in der Adventszeit auf Weihnachten vor: das Fest der Menschwerdung Gottes. Die Adventszeit beginnt am ersten von vier Sonntagen vor Weihnachten (25. Dezember). Christen feiern die Wintersonnenwende als die Geburtsnacht Jesu Christi, der Sonne des Heils. In der Adventszeit zünden sie Kerzen an, besonders die vier Kerzen des Adventskranzes für die vier Sonntage der Adventszeit. Der Adventskalender zählt die Tage vom 1. bis zum 24. Dezember (Heiligabend).
- Juden auf aller Welt feiern das jüdische Lichterfest Chanukka Die Festlegende erzählt von den wunderbaren Umständen, unter denen der Jerusalemer Tempel nach seiner Entweihung wieder von der Schechina, der Gegenwart Gottes, in Besitz genommen wurde. In dieser Zeit entzünden Juden pro Tag ein Licht des achtarmigen Chanukka-Leuchters, bis am achten Tag alle Lichter brennen. Das Lichterfest dauert vom Vorabend des ersten Chanukka-Tages am 24. Kislew des Jahres 5761 jüdischer Zeitrechnung (21. Dezember 2000) bis zum achten Tag des Festes am 4. Tewet (29. Dezember).
- Muslime halten seit dem 29. November den Fastenmonat Ramadan. Im Monat Ramadan betrachten Muslime die Offenbarung an den Propheten Muhammad. Durch das jeden Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit eingehaltene Fasten suchen sie Reinigung, um in der Lektüre des Quran sich auf die Quelle ihres Glaubens zu besinnen. Höhepunkt ist die Nacht der Bestimmung, in der der Heilige Quran nach muslimischem Glauben dem Propheten Muhammad offenbart wurde, in der Nacht des 27. Ramadan. Ramadan ist der neunte Monat des muslimischen Jahres. Da dieses Jahr ein reines Mondjahr ist, wandert der Monat Ramadan durch alle Jahreszeiten. Im Jahr 2000, 1421 nach muslimischer Zählung, fallen die dreißig Tage des Ramadan in die Zeit vom 29. November bis zum 25 Dezember.
- Buddhisten feiern am 8. Dezember die Nacht der Erleuchtung, in der Siddharta Gautama zum Buddha, das heißt zum "Erwachten", "Erleuchteten" wurde. Im Zen-Buddhismus heißt dieses Fest Rohatsu-Fest und wird durch eine Meditationswoche vorbereitet. Nach buddhistischer Überlieferung erreichte Gautama das Buddha-Bewußtsein, die Erlösung aus den Bedingungen leidvoller Existenz zu der Stunde, als der Morgenstern am Himmel erschien und die Nacht sich zum Tag wandelte.
Gemäß der Lehrverkündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils anerkennen katholische Christinnen und Christen Gottes Wirken auch in anderen Religionen:
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Gottes Vorsehung, die Bezeugung seiner Güte und seine Heilsratschlüsse erstrecken sich auf alle Menschen, bis die Erwählten vereint sein werden in der Heiligen Stadt, deren Licht die Herrlichkeit Gottes sein wird; werden doch alle Vöker in seinem Lichte wandeln.
In den verschiedenen Formen des Buddhismus wird das radikale Ungenügen der veränderlichen Welt anerkannt und ein Weg gelehrt, auf dem die Menschen mit frommem und vertrauendem Sinn zur höchsten Erleuchtung zu gelangen vermögen.
Mit Hochachtung betrachtet die Kirche die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft.
Die Kirche kann nicht vergessen, daß sie genährt wird von der Wurzel des guten Öbaums des erwählten Volkes der Juden, in den die Heiden als wilde Schößlinge eingepropft sind.
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(Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Nostra aetate)
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© Ulrich Sander, Frankfurt am Main 2000